Morbid-territories

A


An­stalt für see­lisch Ab­nor­me





Abseits des Ruhrgebiets mit seinen markanten Industriebauten und dem uralten Wirken des Stahls wird es wieder bunter. Dennoch trübt ein dunkler Fleck dem Treiben der Konjunktur. So verbirgt sich an einer unscheinbaren Landstraße zwischen hohen Bäumen eine Anlage, dessen Geschichte so schwarz ist, dass der kirchenähnliche Turm heute noch eine beklemmende Atmosphäre mahnend über das Dorf legt. Ganz bekommt man das Gebäude von außen kaum zu sehen. Und auch die Hauptzufahrt trennt ein dichtes Tor die ehemalige Pflegeanstalt von Neugierigen. Umschlossen von imposanten heruntergekommenen Gebäuden liegt ein großer Platz voll mit Unrat. Kolkraben krächzen ihren typischen Abgesang und fliegen vorm Turm ihre Runden. Sie bewachen sicher das Gelände mit ihren scharfen Augen vor Eindringlingen wie mir. Es geht in die ersten Gebäude. Ein altes Kloster offenbart Särge und vergangenen Prunk. Von hier aus kommt man in nicht mehr wieder zu erkennende Geschichte. Es ist teilweise extrem feucht, so dass an einigen Stellen Einbruchgefahr besteht. Nur vereinzelt finde ich alte Sachen herumstehend. Die Natur holt sich alles zurück. Wenn man nicht wüsste, was hier in diesen Gemäuern passiert ist würde man es kaum für möglich halten: Kindereuthanasie. Als Pflegeanstalt für seelisch Abnorme wurden Behinderten bis 21 Jahren in diesen Hallen das Weiterleben verhindert. Zum Zweck der Tötung durch das Schlafmittel Luminal, wurde ein altes bestehendes Kloster umgebaut. Von den vielen schrecklichen Taten zeugt heute nur noch ein verstecktes Hakenkreuz an der Front des Klosters.































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