Marmorschlucht
Marmorschlucht
Ich treffe einen Ortskundigen, der mich zu einem besonderen Fluss bringt. Es geht durch einen
dichten Wald, der mit einem ausladenden Schild über wilde Bären begrüßt. Typischen Bärenhöhlen
begegnen wir auch. Sowie sumpfige Erdlöcher, die wir mit selbstangelegten Holzbrettern übergehen
müssen. Die Temperatur drückt, obwohl wir uns in der Arktis befinden. Nach einer gefühlten Ewigkeit
- ständig bergauf und wieder bergab, befinde ich mich etwa 20 Meter vor einer Klippe. Unter uns teilt
ein Fluss den Wald, wir klettern durch waghalsige Spalten nach unten. Marmor. Der Fluss hat ihn
ausgewaschen und geschliffen. Viele Spitzen und Kanten wurden aus dem harten Stein
ausgeschwemmt. Ein falscher Tritt und mir wird die Haut abgerissen. Das Brüllen des Flusses droht
uns, nicht weiterzugehen. Das Wasser schnitzt sich mit wahnsinniger Geschwindigkeit durch das
scharfe Gestein. Ich fühle das Wasser - lange kann ich meine Hand nicht drin halten. Gletscherwasser.
2°C. Wer auch immer in das Wasser fällt, verfällt direkt in einem Schockzustand und wird mit der
Kraft des Wassers gegen einen der scharfen Felsen gedrückt. Ein Rauskommen ist unmöglich. Auch in
einer Gruppe sind die Chancen sehr niedrig, aus dem eiskalten Wasser befreit zu werden.
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